Voice 43 – Vorwort

Liebe Sinatra-Freunde,

was für die Reise der erste Schritt, ist für den Text der erste Satz. Meist erzähle ich eine private Geschichte, auch gerne etwas aus meiner Heimatstadt. Mitunter versuche ich, ein wenig in die Zukunft zu blicken; die zwei, drei Wochen bis auch Ihr die Voice in Händen habt.

Diesmal werden sich dann viele von uns im selben Raum befinden. Denn dieses Heft werden viele von Euch in Wien überreicht bekommen. Meine Heimatstadt wird sich Euch hoffentlich von seiner besten Seite zeigen. Möge sich auch die Sonne vom imperialen Rahmen Schönbrunns beeindrucken lassen, und uns mit dem versorgen, was selbst glühende Demokraten als Kaiserwetter bezeichnen.

Wir haben gleich zwei Premieren. Einerseits ist es eine Wiederholung. Na gut, ich hab Euch das letzte Mal Schönbrunn vorenthalten, damit hab ich noch ein Atout im Ärmel. Aber es gibt noch eine Besonderheit. Wir erleben erstmals im Rahmen eines Jahrestreffens ein Konzert. Ein Konzert eines großen Künstlers in einem würdigen Rahmen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich dafür bei allen zu bedanken, die das ermöglicht haben: Bei der Bezirksvorstehung des 13. Bezirks, beim Club 13, und bei all jenen, die geholfen haben. Doch der größte Dank kann nur einem gelten: Unserem Mann am Klavier – Thomas Gulz! Ja unser Thomas, einer der fleißigsten Stammtischbesucher, der auch schon mehrfach an Jahrestreffen teilgenommen hat. Unvergessen der Moment in München, als der Hüter von Fröttmaning – wohl nur rhetorisch – die Frage nach einem Orgelspieler gestellt hat, und den Europameister als Antwort bekommen hat. Danke Thomas für Dein Engagement und Danke für Deinen gestrigen Abend. Knapp drei Wochen vorher bin ich sicher, es wird uns ewig unvergessen bleiben.

Alle, die diesmal nicht dabei sein können, werden jetzt wohl noch ein Weilchen warten müssen. Bilder werden wohl nach und nach auftauchen, aber einen Bericht wird es erst in der nächsten Voice geben. Aber auch diesmal haben wir interessanten Lesestoff. Die Liste der Autoren ist zwar sehr kurz, die Artikel haben es aber in sich.

Es ist mir ein Bedürfnis, einen Artikel von Bernhard Vogel vorzureihen: Einer unserer Ehrenmitglieder feierte kürzlich runden Geburtstag, und er tat dies, wie es Großmeister des Swings am besten können: auf der Bühne. Hugo Strasser hält es mit seinem Sound, und bleibt wie dieser ewig jung. Herr Strasser, ich wünsche Ihnen und uns allen, daß Sie noch viele Jahre so jung und frisch sein werden wie kürzlich zu Ihrem 90. Geburtstag. Alles Liebe, und die allerbesten Wünsche im Namen der gesamten DSS. Und sein Sie froh, daß dies ein Magazin und kein Tonträger ist: „HAPPY BIRTHDAY TO YOU!“

Ja, der Big-Band-Sound hat es uns angetan. Welche Big Band uns am allerbesten gefällt, sind wir uns sicher nicht einig. Das sind wir uns auch nicht über „The Main Event“. War es jener herausragende Moment in Sinatras Karriere, als der es angekündigt war? Ich gehöre zur Fraktion derer, die meinen, es sei ein gutes Zeichen für die Menschheit, daß just jenes Konzert der Mondlandung den TV-Reichweiten-Rekord abgeluchst hat. Kritischere Stimmen werden mir jetzt beipflichten: Woody Herman und seine Band waren überragend, und wir hätten wohl alle gerne, daß Frank und Woody viel, viel mehr gemeinsam produziert hätten. Immerhin gibt es eine ausgezeichnete Biographie, und Alex Schicke stellt sie uns vor.

Wir wechseln in die Rhythmusgruppe und erteilen wieder Alex das Wort. Er beschreibt eine CD des großartigen Schlagzeugers Clayton Cameron. Mitunter sind sich in der Sinatra Society auch die Freunde von Sammy Davis und Tony Bennett nicht einig. Bei ihm schon. Er hat mit beiden wundervolle Aufnahmen eingespielt, und Alex macht uns Lust, sich näher mit ihm zu beschäftigen.

Alex bringt uns auch einen Film näher, den ich bei einer Wahl zu meinem Sinatra-Lieblingsfilm wahrscheinlich wirklich an die erste Stelle reihen würde. „The Detective“ ist ein Krimi der Sonderklasse, der seiner Zeit weit voraus gewesen sein muß. Auch heute wirkt der Streifen frisch – selbst wenn man bei der Suche nach dem Mörder nicht mehr mitfiebert, weil man ihn dafür um ein halbes Dutzend Mal zu oft gesehen hat – ein großartiger Film.

Jetzt ist wieder Bernhard dran, und wieder ist es ein Jubiläum. In wenigen Wochen jährt sich ein anderer Höhepunkt in Franks Schaffen zum 30. Mal. Die älteren von uns haben es damals vielleicht wie ich gemacht: Videorecorder hatte ich noch keinen, also hab ich ein Mikro und den Kassettenrecorder neben den Fernseher gestellt, um wenigstens den Ton aufzuzeichnen. Auch das „Concert for The Americas“ wurde nahezu weltweit ausgestrahlt, wenn auch mit Zeitversatz. Heute haben wir „Dom-Rep“ längst auf DVD und es zählt für viele von uns zu den Lieblingen. Ich kenne da einen Wiener, der hatte es besser, und der wird sich über den Artikel besonders freuen, und daß da damals just ein Wiener… ja, da schließt sich der Kreis zu unserem Jahrestreffen.

Liebe Freunde, nochmals Herzlich Willkommen. Euch allen, die ihr nach Wien gekommen seid, aber auch jenen, die es leider nicht geschafft haben, gilt mein

keep swinging,

Alfred Terschak

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