Der Wechsel der Jahreszeiten ist unaufhaltsam, mein Garten schreit nach Frühjahrsputz, doch die Voice hat Vorrang. Keine Sorge, Ihr braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, mir ist jede Ausrede recht. An sich hätten wir es ja gerne, wenn die Frühjahrsnummer unmittelbar vor dem Osterfest erscheint, aber das war diesmal aus terminlichen Gründen unmöglich. Allerdings ist Ostern heuer ausgesprochen früh, also wenn uns weder Druckerei noch Post hängen lassen, dann erscheint dieses Heft durchaus im von uns anvisierten Zeitplan.
Natürlich beginne ich mit Interna, und damit ist natürlich das kommende Jahrestreffen in Berlin gemeint (22. bis 24. Juli). Organisator Ulrich Brietzke liefert uns die wichtigsten Informationen, und ich möchte Euch bitten, meldet Euch rechtzeitig an: Unverbindlich bei ihm, bei mir oder bei jedem Amtsträger, die verbindliche Anmeldung erfolgt durch die rechtzeitige Überweisung. Bitte beachtet, der 17. Juni ist der Tag, an dem das Geld bereits auf dem DSS-Konto eingetroffen sein muß! Nur in dem Fall kann ein sicheres Quartier, und vor allem der wirklich günstige Preis garantiert werden. Berücksichtigt bitte, daß die Banken auch ein paar Tage für die Überweisung benötigen.
Eigentlich hätte das eine Jubelnummer werden sollen, geprägt von den schönen Erinnerungen an den vergangenen Dezember, an Franks 100. Geburtstag.
Leider spielt das Leben nicht immer mit, denn im letzten Quartal gab es leider auch viele traurige Nachrichten. Wir hätten ein ganzes Farewell-Heft füllen können, beschränken uns aber auf 4 Todesnachrichten.
Die erste schockierende Nachricht erreichte uns am 23. Jänner. Ilter Yenisen, besser bekannt als Frank Main, hat uns für immer verlassen. Wer ihn nie erlebt hat, kann mit dem Namen wahrscheinlich gar nichts anfangen. Unser Hermann Wallner kannte ihn natürlich besser, und er erzählt uns einen Teil seiner Lebensgeschichte – die beeindruckende Geschichte eines jungen Wunderkinds, das einst für Frank gespielt hat, und im Herbst seines Lebens selbst in dessen Rolle geschlüpft ist.
Gleich doppelt schockiert waren wir am 17. März. Franks Sohn erlag (nach Ortszeit noch am 16. März) völlig überraschend einem Herzinfarkt – kurz bevor er die Bühne betreten wollte. Alex Schicke würdigt Frank junior. Nur ein paar Stunden später kam dann die nächste Hiobsbotschaft: Auch unser Ehrenmitglied Hugo Strasser hat sein Instrument für immer niedergelegt. In wenigen Tagen hätte er seinen 94. Geburtstag gefeiert, und im Zuge dessen auch einen Auftritt geplant.
Grad in der Phase der Fertigstellung der Voice erreichte uns eine weitere Schreckensnachricht: Der erst 45-jährige Roger Cicero erlag einem Hirnschlag. Marcus Prost findet die passenden letzten Worte.
Als halber Nachruf ist diesmal auch die Filmbesprechung zu verstehen. Frank hat mit dem kürzlich verstorbenen George Kennedy leider nur einen einzigen Film gemacht. Leider auch deshalb, weil es handelt sich dabei just um Dirty Dingus Magee. Also so schlimm ist der Film gar nicht, also gut, er ist noch schlimmer, aber trotzdem kann man ihn sich immer noch ansehen, ein paar Mal kann man sogar herzhaft lachen, und die Schauspieler sind super – immerhin.
Zurück zu den schönen Erinnerungen, und die gelten natürlich Frank senior. Hermann Wallner beendet damit seine Konzertreisen, und erinnert sich an London 1992, und an sein ganz persönliches Sinatra-Erlebnis.
Unser Mitglied Hans-Joachim Heuel hatte seines ein Jahr zuvor in Frankfurt, und sein Text ist durchaus eine Liebeserklärung an den kürzlich 100-jährigen Jubilar.
100 Jahre Sinatra daheim, das war unserem Jupp (Andreas Est) zu wenig: Er setze sich kurzerhand in den Flieger, und verbrachte den Jubeltag dort, wo damals alles begonnen hat: In Hoboken – und natürlich auch in der Stadt, die niemals schläft. Und dankenswerter Weise greift er zur Feder und lässt uns am Erlebten teilhaben.
Ich sag es Euch – die Tage vor dem Jubeltag waren reichlich stressig, und je hochtrabender die Namen der Medien, desto unvorbereitet waren die Redakteure. Das war dann Grund genug für Ulli und mich den 12. 12. 15 entsprechend zu feiern. Bei uns war es kein Ausflug über den großen Teich, aber Ihr könnt mir glauben, Simmering ist nicht viel weniger exotisch: Und dort haben wir einen großartigen Michael Seida erlebt. Den kann ich Euch nur wärmstens empfehlen, auch wenn die meisten von Euch kaum ein Wort verstehen werden – denn er singt Sinatra (meist) auf Wienerisch, und das klingt nicht nach Peter Alexander.
Ulrich Brietzke wiederum hat sich die Show „Sinatra & Friends“ in Berlin gegeben, und berichtet uns von einem gemischten aber doch gelungen Abend.
Apropos Sinatra Show: Unser Mitglied Wolfgang Seljé tritt wieder gemeinsam mit der SWR Big Band im Stuttgarter Hotel Maxim auf. Wer am 29. Oktober in der Gegend ist sollte die Show nicht verpassen.
Und wir haben noch einen Neuen in unseren Kreisen – also gleich im doppelten Sinn. Karlheinz Huber ist neu in der Riege der Autoren, und er legt uns ein aufstrebendes Supertalent ans Herz: Nikki Yanofski. Schade, hätte ich das nur schon vorher gewußt, denn in Wien hatte die blutjunge Kanadierin schon einen ersten gefeierten Auftritt, aber das wird sicher nicht ihr letzter gewesen sein.
In diesem Sinne wünsche ich mir ein Wiedersehen in Berlin und Euch ein herzliches keep swinging,
Euer Alfred