Vorwort Voice 37

Liebe Sinatra-Freunde

„10 Jahre Deutsche Sinatra Society“ war der Grund, wieso wir heuer ein ganz besonderes Jahrestreffen feiern wollten. Das haben wir! Andreas „Jupp“ Est hat mit Unterstützung von Malaika Ebert und Bernhard Vogel ein neues Tor aufgestoßen: Volles Programm von Freitag bis Sonntag und ein besonders würdiger Rahmen, das war sein Ziel, das ist ihm auch gelungen. Unser Jupp hat sich an seinen letzten Amtstagen als Vize-Präsident selbst übertroffen. Über das Jahrestreffen berichtet Tim Bialek, der uns mit seinen Zeilen noch einmal zurück an den Rhein bringt.

Mein Dank gilt allen Mitwirkenden des Jahrestreffens, doch möchte ich unseren Jupp nochmals für sein Engagement in den vergangenen Jahren vor den Vorhang bitten: Jupp war die letzten vier Amtsperioden nicht nur der gute Geist im Vorstand, er ist auch der erste, der schon zweimal ein Jahrestreffen ausgerichtet hat – und Jupp war derjenige von uns, der sich besonders undankbarer Jobs angenommen hat, etwa das Eintreiben von Artikeln für die Voice. Jupp, Du wirst uns im Vorstand fehlen, mir besonders – nicht nur weil jetzt ich der mit dem schüttersten Haupthaar bin. Ich bin mir sicher Du wirst der DSS als guter Geist erhalten bleiben, ob jetzt als frisch gewähltes Kongressmitglied, oder einfach als „normaler“ Sinatra-Freund – sofern einer von uns überhaupt normal ist.

Jupps Nachfolge tritt mit Michael Dörffler ein DSS-Mitglied der ersten Stunde an. Michael war schon in ganz jungen Jahren Voice-Chefredakteur, und er hat auch ohne Amt stets mit viel Engagement mitgearbeitet. Erste Früchte reifen bereits – Michael überarbeitet derzeit unsere Internetseite.

Die berühmte Nadel im Heuhaufen findet man leichter, wenn man sie gar nicht erst sucht, sondern sich einfach nur draufsetzt. So ähnlich war das wohl mit ein paar Tonbändern. Das war schon ein Riesenglück, dass die in profunde Sammlerhände gefallen sind: verschollene Aufnahmen von Frank Sinatra und Dean Martin einer Benefizgala zugunsten der Opfer des Ungarnaufstandes 1956. Die Aufnahmen haben sich in Sammlerkreisen rasch verbreitet. Wer sie noch nicht hat, man findet sie leicht im Internet – legal! Suchhilfe gibt es per Mail, und umfassende Informationen über dieses Kleinod weltweit erstmals in dieser Voice – von unserem Bernhard Vogel, der zudem die historischen Hintergründe rund um den Ungarnaufstand beleuchtet.

Auch in der Geschichte von Birgit Koch geht es um einen überraschenden Fund. Als eine Kaufhauskette eine Filiale in Göttingen eröffnet hat, war unser heutiges DSS-Urgestein fast noch im Kindesalter – und David Cassidy-Fan. Der war damals wirklich der absolute Superstar – ich kann mich noch gut daran erinnern, auch wenn mir jetzt kein einziger Song einfällt. Also das dürfte unsere Birgit geahnt haben, deshalb nützte sie die Gelegenheit, um in der neuen Schallplattenabteilung unter den Angeboten eine andere Stimme zu entdecken. Man kann davon ausgehen, dass sie fündig wurde. Den Rest erzählt sie besser selbst.

Eine sehr persönliche Geschichte erzählt auch Alex. Er hatte die Gelegenheit Franks Erstgeborene persönlich zu treffen. Das kommt in seiner Geschichte natürlich vor, doch der Grund seiner Story hat mich doch ein wenig überrascht: Nancy feierte heuer tatsächlich bereits ihren 70. Geburtstag. Man kann zu Nancy stehen wie man will, aber sie hat eine beachtliche Karriere hingelegt. Der Nachname mag ihr geholfen haben, aber kaum jemanden glaube ich es mehr als ihr, dass der auch immer eine gewaltige Hypothek war. Alex bringt uns einen Abriss ihrer Laufbahn. Besonders interessant erscheint mir der Part, der sich mit Nancys Eintritt in das Show-Biz beschäftigt.

Was Tim Bialek in der letzten Ausgabe begonnen hat, findet in dieser Ausgabe seine Fortsetzung: Sinatras Vorbild Bing Crosby steht im Mittelpunkt, und diesmal sein künstlerisches Schaffen unmittelbar vor seinem überraschenden Ableben. Bing galt als Stehaufmännchen, hat er doch erst knapp zuvor einen schweren Unfall überstanden. Umso weniger hätte man damals gedacht, dass ihm nach den Aufnahmen seines Albums „Season“ nur noch wenige Tage bleiben sollten. Mit diesem Wissen muss man sich „Once in A While“ anhören – sein allerletzter Song. Wer in jetzt nicht im Ohr hat: Der beginnt mit den Worten „Good Bye“ – Gänsehaut pur.

Bing und Frank haben sich in höchstem Ausmaß respektiert und geschützt – und offenbar wunderbar ergänzt. Zumindest berichtet das die Crew rund um den Hollywood-Klassiker „High Society“. Klar, unsereins kennt den Film in- und auswendig. Was soll man da noch schreiben, was nicht eh schon jeder weiß?

Bernhard Vogel setzt nach längerer Pause wieder seine Nachruf-Serie „Farewell“ fort: Torrie Zito, Franz Thon, Jean Simmons, Betty Lou Keim, John Dankworth, Jake Hanna, Kathryn Grayson, Erwin Lehn, Peter Herbolzheimer, Herb Ellis, Gene Lees, Hank Jones, Dennis Hopper, Benny Powell, Herman Leonard und George David Weiss werden aus tragischem Anlass näher vorgestellt.

Noch ein letzter Hinweis: Der Nachdruck der ersten vier Voice-Ausgaben erfolgt in den nächsten Wochen. Wer daran Interesse hat und das noch nicht bekundet hat, sollte dies bitte in den nächsten Tagen tun.

In diesem Sinne wünsche ich viel Freude beim Lesen der Ausgabe und natürlich unser traditionelles

Keep swinging,

Alfred Terschak

Kommentare sind geschlossen.